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veröffentlicht am 09.12.2015

Landesregierung legt neues Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ auf

Flüchtlingen das Ankommen erleichtern: Sportcoaches gesucht

Landesregierung legt neues Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ auf

Bundesweit einzigartiges Konzept der ‚Sport-Coaches‘

„Die große Zahl der Flüchtlinge, die zurzeit zu uns kommen, stellt unsere gesamte Gesellschaft vor Herausforderungen. Wir wollen die Menschen bei uns willkommen heißen und sie bestmöglich integrieren. Dem Sport kommt dabei eine entscheidende Rolle zu: Er überwindet Grenzen mit Leichtigkeit und hilft dabei, dass Fremde zu guten Nachbarn und Freunden werden“, sagte der Hessische Innenminister bei der Vorstellung des Programms. Die Sportvereine leisteten bereits unbezahlbare und unbürokratische Integrationsarbeit vor Ort. „Wir wollen das großartige Engagement der Vereine unterstützen und ihnen praktische Hilfe und Knowhow zur Verfügung stellen: Unser neues Förderprogramm und das Konzept der ‚Sport-Coaches‘ ist bundesweit einzigartig“, so Peter Beuth.

Das Förderprogramm „Sport und Flüchtlinge“ basiert auf dem gleichnamigen Modellprojekt der Sportjugend Hessen, das von Oktober 2014 bis Juni 2015 in den Gemeinden Butzbach, Egelsbach und Maintal erfolgreich durchgeführt wurde. Die Sportjugend Hessen ist als fachlicher Partner in das neue flächendeckende Förderprogramm eingebunden. Sie arbeitet seit vielen Jahren erfolgreich im Bereich Integration in und durch den Sport von Menschen mit Migrationshintergrund. „Städte und Gemeinden, die Angebote für Flüchtlinge initiieren möchten, werden von uns in ihrem Engagement unterstützt. Die vielfältigen Sport- und Bewegungsangebote bieten sehr gute Möglichkeiten, Flüchtlingen schnell und unkompliziert das Ankommen in unserer Gemeinschaft zu erleichtern“, erklärte der Minister.

Folgende zwei Bereiche werden innerhalb des Programms „Sport und Flüchtlinge“ gefördert:

  • Sport- und Bewegungsangebote der Sportvereine und anderer Institutionen in den Städten und Gemeinden.
  • Einsatz von „Sport-Coaches“, die den Kontakt zwischen Sportvereinen, Asylbetreuung,  Flüchtlingsunterkünften und Flüchtlingen herstellen sowie die Flüchtlinge in der ersten Zeit zu den Sportangeboten begleiten.

Antragsberechtigt sind Städte und Gemeinden, die mehr als 40 Flüchtlinge untergebracht haben. Je nach Anzahl der Personen kann eine Förderung von 5.000 bis 25.000 Euro bewilligt werden. Kommunen, die weniger als 40 Flüchtlinge untergebracht haben, können im Rahmen der interkommunalen Zusammenarbeit Anträge stellen. Städte und Gemeinden, in denen eine Erstaufnahmeeinrichtung, eine Außenstelle oder Notunterkunft besteht, können zusätzlich Mittel bis zu 25.000 Euro beantragen. Das Geld kann eingesetzt werden für die Aufwandsentschädigungen der Sport-Coaches, Übungsleiter, Schulungsmaßnahmen oder Sachmittel.

Interessen von Vereinen, Flüchtlingen und Initiativen bündeln

Eine wichtige Rolle spielen die Sport-Coaches: Sie bündeln die Interessen der Sportvereine, Flüchtlinge sowie der Betreuer und Initiativen vor Ort. Dafür werden die Netzwerker eigens von der Sportjugend Hessen geschult. Zur Intervention bei aufkommenden Krisen oder Konflikten innerhalb des Programms steht auch das beratungsNetzwerk Hessen als Partner zur Verfügung.

Das Förderprogramm ist flexibel auf die unterschiedlichen Gegebenheiten zugeschnitten. Während in Erstaufnahmeeinrichtungen die sportliche Betätigung als sinnvolle Freizeitbeschäftigung auch einen Beitrag zur Deeskalation leisten kann, rückt in den Gemeinden und Städten vor Ort die Integration in und durch den Sport in den Vordergrund. „Wir wollen, dass hessenweit Flüchtlinge und Einheimische einander kennenlernen und gemeinsam Sport treiben können. So werden Vorurteile und Ressentiments abgebaut und das ist die Grundlage für gelingende Integration“, sagte der Innenminister. 

 
 
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